• Kirche St. Nikolaus in Bad Abbach beleuchteter Eingang
  • Kirche St. Nikolaus in Bad Abbach Orgel
  • Kirche St. Nikolaus in Bad Abbach
  • Kirche St. Nikolaus in Bad Abbach Innen

    Kirche Sankt Nikolaus   

    Bad Abbach

    Nikolaus zählt zu den 14 Nothelfern. Er gilt als Patron der Pilger und Reisenden, der Gefangenen, der Kaufleute und Händler, Schiffsleute, Fischer und Flößer. Er wird angerufen bei Gefahren durch das Wasser und bei Seenot. Er ist der liebenswerte Heilige und Freund der Kinder.

    Die Übertragung der Reliquien des hl. Nikolaus von Myra nach Bari (Süditalien) bildete den Beginn einer blühenden Nikolausverehrung in Europa. Ihn wählte die Abbacher Bevölkerung zum Fürsprecher und zum Patron der Kirche am Berg.

    Die Vorgängerkirche

    Zur Zeit der romanischen Kirche, deren Ursprung sicher bis in die karolingische Zeit zurückgeht, dürfte in unmittelbarer Nähe eine kleine Burganlage gestanden haben. Für Kirche und Burganlage bot die Lage am Berghang mit nur einer schmalen Zufahrt Schutz und Sicherheit.

    Von einer eigenen Pfarrei wird erst ab 1237 berichtet. Zuvor befand sich diese in Eiglstetten, einer Einöde an der Straße von Bad Abbach nach Saalhaupt.

    Unter dem Fußboden der neugotischen Kirche kam die bis 1,5 m hoch erhaltene Südwand der barocken Vorgängerkirche zum Vorschein.

    Bei den weiteren Grabungsarbeiten stieß man auf die Fundamente der gotischen und romanischen Vorgängerkirchen.

    Die Vorgängerkirche

     

    Die neugotische Pfarrkirche

    Die im neugotischen Stil erbaute Pfarrkirche St. Nikolaus stammt aus dem Jahre 1852.

    Die barocke Vorgängerkirche wurde wegen Baufälligkeit 1842 geschlossen und abgebrochen. Im Herbst 1849 wurde mit dem Neubau begonnen und 1852 vollendet.

    Die Inneneinrichtung führte der Abbacher Schreiner Johann Koch aus. Er hat sich persönlich und mit eigenen Mittel so stark engagiert, dass ihm diese Aufgabe fast zum wirtschaftlichen Ruin geworden wäre. Die Altar- und Kreuzwegbilder stammen von Albert Stahl aus Abbach. 1891 fand eine erste Innenrenovierung statt.

    Die beiden Seitenaltäre versah der Oberndorfer Kunstmaler Otto Baumann mit Fresken. Das rechte Fresko zeigt Kaiser Heinrich II., den Heiligen, mit Engeln auf einem Regenbogen über dem alten Abbach.

    Auf dem linken Altarbild schwebt die hl. Maria schützend über dem Ort Bad Abbach.

    Das große Kreuz mit Madonna an der Nordwand des Kirchenschiffes wurde 1854 von Johann Baptist Holz aus Landshut geschaffen. Der Kreuzweg stammt ebenfalls aus dieser Zeit und weist eine überdurchschnittliche Qualität auf.

    1984 wurden Volksaltar und Ambo aus Teilen der alten Kommunionbank gefertigt. Das Kirchengestühl wurde renoviert, die bisherigen Stuhlwangen und Schnitzereien der Abschlussbänke wieder eingefügt.

    Die neugotische Pfarrkirche

     

    Kirchenrenovierung zum 150jährigen Jubiläum

    Zum Jubiläum (1852 - 2002) erschien die Pfarrkirche in neuem Glanz. Die Kirche wurde trockengelegt, Turm, Dachstuhl und Untergrund saniert und die Außenanlagen verbessert.

    Die Leinwandbilder des Hochaltars und der Seitenaltäre wurden ebenso wie der gesamte Kreuzweg umfassend restauriert.

    Die von Otto Baumann geschaffenen Wandbilder an den Stirnseiten des Langhauses bleiben erhalten und wurden durch Glasplatten abgedeckt. Sie dienen als Träger für die Altarbilder.

    Das Altarbild des Hochaltares zeigt den heiligen Bischof Nikolaus.

     

    Altarbild des Hochaltares

    Das Bild des rechten Seitenaltares (Heinrichsaltar, Kaiser Heinrich II., der Heilige) zeigt Heinrichs Erzieher, den verstorbenen Bischof Wolfgang, der dem jungen Prinzen erscheint.

    Das Altarbild über dem linken Seitenaltar bildet Maria mit dem Jesuskind ab, flankiert von zwei Engeln.

    Die in die Wände eingelassenen Epitaphien sind meist aus rotem Marmor. Sie stammen aus den Vorgängerkirchen und wurden seit den fünfziger Jahren im Innenraum der Pfarrkirche angebracht.

    Das aus Kalkstein geschlagene Ölbergrelief stammt aus dem Jahre 1505. Es war früher bunt bemalt.

     

    Ölbergrelief

    Die einmanualige Orgel wurde 1853 angeschafft. Sie besitzt 859 Pfeifen - davon 182 aus Holz. 12 Register teilen sich auf das Haupt- und auf das Pedalwerk. Die größte Pfeife hat eine Länge von 4,7 m, die kleinste ist 8 cm hoch.

    Die Turmuhr wird von einem modernen Werk angetrieben.

    Die Zifferblätter haben einen Durchmesser von 220 cm.

    Der Minutenzeiger misst 148,5 cm, der Stundenzeiger 116,5 cm.

    Glocken: im 68 m hohen Turm hängen 5 Glocken:

    Die Melodie intoniert die Anfangstöne des „Salve Regina".

    nach: Werner Sturm, Christian Fischl, Franz Hagl, Dr. Günter Tamme